VR Bank Ravensburg-Weingarten eG | Mitgliederzeitung 01/2019

8 GELDANLAGE IN DER NIEDRIGSZINSPHASE INFLATION KNABBERT AN ERSPARTEM Es könnte eigentlich ganz einfach sein: In regelmäßigen Abständen parkt man sein Erspartes auf einem Sparkonto und kassiert im Gegenzug Zinsen seiner Genossenschaftsbank. Langsam aber sicher vermehren sich die Rücklagen und die Sparsamkeit wird belohnt. Jahrzehntelang hat dies auch so funktioniert. Geändert hat sich die Situation mit der Finanzmarktkrise 2008 und der daraus resultierenden Geldpolitik der europäischen Zentralbank. Um kriselnde Eurostaaten mit günstigen Krediten stabil zu halten, wurde der Zins durch die EZB nahezu abgeschafft. Dies führt nicht nur dazu, dass Banken und Sparkassen auf ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank Negativzinsen bezahlen müssen. Auch Sparer bekommen auf die klassischen, als sicher geltenden Geldanlagen, wie beispielsweise Sparkonto oder Tagesgeldkonto, nur noch sehr niedrige Zinsen. Während das Zinsniveau für Einlagen bei nahezu 0% liegt, gilt dies unterdessen nicht für die Inflationsrate (in 2018 = 1,8% in Deutschland). Die Inflationsrate gibt an, um wieviel die Lebens­ haltungskosten prozentual steigen (siehe dazu auch: Verständlich erklärt – das Finanzlexikon). Durch die Diskrepanz zwischen Zins- und Inflationsrate findet de facto eine Geldentwertung statt, wenn das Geld auf dem Spar- bzw. Tagesgeldkonto liegt.

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