VR Bank Ravensburg-Weingarten eG | Mitgliederzeitung 02/2018

12 ELMAR KRETZ RAVENSBURGER WEIHNACHTSCIRCUS DER ZIRKUSDIREKTOR IM GESPRÄCH Elmar Kretz ist inzwischen zu einer Marke geworden. Wer ist dieser Pferdetrainer, was treibt ihn an und wie begann er seinen Traum zu leben? Erfahren Sie im Kurzinterview mehr über den Allgäuer. Herr Kretz, was hat Sie vor über 15 Jahren dazu bewegt, den Kochlöffel mit der Dressur­ peitsche zu tauschen? Da muss ich ein bisschen ausholen: Als kleiner Bub erhielt ich in der Schule Freikarten für eine Zirkusvorstellung in Wangen. Ich war begeistert von den Tieren und davon, wie der Dresseur mit ihnen „sprach“. Mir war sofort klar: Wenn ich groß bin, möchte ich das auch machen. Auf Wunsch meiner Eltern absolvierte ich dann aber doch eine Ausbildung zum Koch. Während ich am Herd stand, suchte ich immer wieder den Kontakt zur Zirkuswelt. Ich machte Bekanntschaft mit dem Dresseur Daniel Raffo beim Weihnachtszirkus in Stuttgart. Er suchte damals einen Helfer, der ihn beim Circusfestival in Monte Carlo unterstützen sollte – ich hatte Zeit und Lust. Weiter lernte ich bei „Louis Knie“ die Pferdedressur. Im Büro bei „Busch- Roland“, einem deutschen Circus, der 1884 vom gebürtigen Berliner Paul Busch in Dänemark gegründet wurde, lernte ich, was es bedeutet, ein Unternehmen zu führen. Ich wechselte dann zum Österreichischen Nationalzirkus und übernahm die ersten Exoten: Lamas, Zebras, Kamele und Büffel. Später wurde ich Trainer von 16 Pferden. Hatten Sie sich von Anfang an das Ziel gesetzt, Ihren Lebensunterhalt mit dem Zirkus zu verdienen? Nein, zuerst nicht. Ich wollte meinen Traum „Zirkus zu machen“ verwirklichen – das allein stand für mich im Fokus. Und das hier in meiner Heimat. Ein Reisezirkus und das damit ver- bundene unterwegs sein wäre auf Dauer nicht mein Ding gewesen. Hier, mit den Menschen in meiner Heimat meinen Traum wahr werden zu lassen, das war mein Antrieb. „Verantwortung   braucht Gefühl“

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